Besonders in den warmen Sommermonaten zieht es Menschen vermehrt in Freibäder, Seen und Flüsse, um sich abzukühlen und Wassersport zu betreiben. Dabei werden jedoch oft die Risiken unterschätzt und wichtige Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO:World Health Organization) sterben jedes Jahr schätzungsweise mehr als 200.000 Menschen durch Ertrinken, und es ist die dritthäufigste Ursache für unbeabsichtigte tödliche Verletzungen. Die Zahlen sind alarmierend und verdeutlichen die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Sicherheit im Wasser zu schärfen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Ein Thema, das auch der World Drowning Prevention Day in den Fokus rückt. Durch Aufklärung, Vorsicht und das richtige Verhalten in und am Wasser können wir dazu beitragen, die Zahl der tödlichen Unfälle durch Ertrinken und Untergehen zu verringern und allen einen sicheren und unbeschwerten Badeausflug zu ermöglichen.
Einige der Hauptgründe für tödliche Unfälle durch Ertrinken und Untergehen sind:
- Fehlende Schwimmkenntnisse: Viele der Opfer haben nicht die grundlegenden Schwimmfähigkeiten erworben, um sich sicher im Wasser zu bewegen. Schwimmunterricht und regelmäßiges Training sind daher von entscheidender Bedeutung, um das Risiko von Ertrinkungsunfällen zu verringern.
- Alkoholkonsum: Der Konsum von Alkohol kann die Wahrnehmung und Koordination beeinträchtigen, was das Risiko von Unfällen im Wasser erhöht. Alkohol und Wassersport sollten niemals miteinander kombiniert werden.
- Übermut und Selbstüberschätzung: Manche Menschen überschätzen ihre Schwimmfähigkeiten oder unterschätzen die Gefahren im Wasser. Das kann zu gefährlichen Situationen führen.
- Unzureichende Aufsicht: Insbesondere bei Kindern und Personen mit eingeschränkten Schwimmkenntnissen ist eine angemessene Aufsicht durch Erwachsene unerlässlich. Eine Unaufmerksamkeit kann tragische Folgen haben.
- Gewässerkenntnisse: Viele Unfälle passieren in unbekannten Gewässern, wo die Strömungen und Wassertiefen nicht bekannt sind. Die Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten ist wichtig, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen.
Die besten 10 Tipps für mehr Sicherheit beim Schwimmen
Um die Zahl der tödlichen Unfälle durch Ertrinken und Untergehen zu reduzieren, ist es entscheidend, auf die Wassersicherheit zu achten und sich an 10 grundlegende Verhaltensregeln zu halten:
1. Schwimmen Sie nur in überwachten Bereichen:
Wenn Sie sich an einem öffentlichen Badesee oder im Freibad aufhalten, suchen Sie die von Rettungsschwimmern überwachten Zonen auf. Diese Bereiche sind in der Regel gekennzeichnet und bieten Ihnen die größte Sicherheit, da Rettungskräfte im Notfall schnell eingreifen können.
2. Achten Sie auf Kinder und Personen, die nicht schwimmen können:
Kinder und Personen mit unzureichenden Schwimmkenntnissen benötigen besondere Aufmerksamkeit. Halten Sie sie stets im Blick und lassen Sie sie niemals unbeaufsichtigt in der Nähe des Wassers. Schwimmhilfen können eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme sein, aber sie sollten niemals das Aufsichtspersonal ersetzen.
3. Keine waghalsigen Sprünge:
Vermeiden Sie es, von unbekannten Stellen ins Wasser zu springen, da Unterwasserhindernisse oder eine unzureichende Wassertiefe zu schweren Verletzungen führen können. Folgen Sie den Anweisungen des Badepersonals und springen Sie nur von den dafür vorgesehenen Plattformen.
4. Alkohol und Schwimmen vertragen sich nicht:
Der Genuss von Alkohol führt zu einer verminderten Aufmerksamkeit und Koordination. Schwimmen unter Alkoholeinfluss ist äußerst gefährlich und kann zu riskanten Situationen führen. Trinken Sie verantwortungsbewusst und verzichten Sie auf das Schwimmen, wenn Sie alkoholisiert sind.
5. Richtiges Verhalten bei Strömungen:
Wenn Sie in einem See oder Fluss schwimmen, beachten Sie eventuelle Strömungen und meiden Sie diese, besonders wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie dagegen ankämpfen können. Eine starke Strömung kann selbst im Schwimmen geübte Personen in Gefahr bringen.
6. Beachten Sie die Warnhinweise:
An vielen Gewässern finden Sie Hinweisschilder, die auf besondere Gefahren hinweisen, wie etwa plötzliche Abbruchkanten oder hohe Wellen. Ignorieren Sie diese Warnungen nicht, sondern halten Sie sich strikt an die Vorsichtsmaßnahmen.
7. Lernen Sie Erste Hilfe:
In Notfällen ist schnelle Hilfe entscheidend. Nehmen Sie an einem Erste-Hilfe-Kurs teil, um im Ernstfall wissen zu können, wie Sie anderen Menschen effektiv helfen können. Jede einzelne Person von uns kann dazu beitragen, Leben zu retten.
8. Schwimmen Sie niemals allein:
Suchen Sie immer die Gesellschaft anderer, wenn Sie im Wasser sind. Schwimmen Sie niemals allein, auch wenn Sie Erfahrung und Routine im Schwimmen haben. Ein Unfall kann auch geübte Personen unerwartet treffen.
9. Schützen Sie Ihre Haut:
Vergessen Sie nicht, Ihre Haut vor der intensiven Sonne zu schützen. Verwenden Sie Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor, tragen Sie eine Kopfbedeckung und meiden Sie zu lange Aufenthalte in der prallen Sonne. So vermeiden Sie etwa einen Schock durch Überhitzung.
10. Ruhepausen einlegen:
Schwimmen kann anstrengend sein. Nehmen Sie regelmäßig kurze Ruhepausen, um Kräfte zu sammeln und eine Erschöpfung zu vermeiden. Wenn Sie etwas gegessen haben, ist es empfehlenswert, nach einer Mahlzeit etwa 30 Minuten bis 1 Stunde zu warten, bevor man schwimmen geht. Dadurch bekommt der Körper ausreichend Zeit, um die Verdauung zu beginnen und das Blut wieder effizient im ganzen Körper zu verteilen.
Wir alle tragen Verantwortung dafür, unsere Freizeitaktivitäten sicher zu gestalten. Das Einhalten dieser Sicherheitstipps kann dazu beitragen, dass jeder Besuch im Freibad oder am See zu einer angenehmen und unfallfreien Erfahrung wird. Genießen Sie den Sommer, bleiben Sie sicher und sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Mitmenschen der Gefahren bewusst sind. Lassen Sie uns den World Drowning Day zum Anlass nehmen, gemeinsam dafür sorgen, dass keine weiteren Opfer durch Ertrinken und Untergehen zu beklagen sind.