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Evolution der Sensorik: Securitas Rolle in der Entwicklung von Sensoren

Sensoren sind heute allgegenwärtig, ob in Banktresoren oder Smart Homes. Securitas setzte dabei schon früh neue Maßstäbe für Sicherheit und Effizienz. Wie sich einfache Sensorik zu hochentwickelten, KI-gestützten Systemen entwickelte und warum sie nicht nur in der Sicherheit, sondern auch im Alltag unverzichtbar ist, beleuchtet dieser Artikel.

Sicherheit durch Sensoren

Sensoren: Von frühen Alarmmeldern zu hochentwickelter Sensortechnik

Sensoren haben in den letzten Jahrzehnten einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen, der vom Schutz klassischer Banktresore bis hin zu intelligenten Smart-Home-Systemen reicht. Gleichzeitig sind sie heute nicht mehr nur einfache Alarmauslöser, sondern arbeiten oftmals mit Künstlicher Intelligenz, Bewegungserkennung und biometrischen Zugangskontrollen zusammen. Dieses Zusammenspiel ermöglicht es, Menschen, Eigentum und Vermögenswerte effizienter zu schützen. Moderne Bewegungsmelder senden bei erkannten Bewegungen Signale an KI-gestützte Kameras, die wiederum harmlose Ereignisse wie vorbeiziehende Tiere oder durch Wind verwehte Gegenstände herausfiltern. Das Sicherheitspersonal kann sich dadurch auf tatsächliche Bedrohungen konzentrieren, was die Sicherheit erhöht und Kosten minimiert.

Die Spannweite der heutigen Sensorik reicht vom Schutz klassischer Banktresore bis hin zu umfassenden Smart-Home-Lösungen, die Türen, Fenster und ganze Wohnbereiche intelligent überwachen. Statt einzelner Alarmauslöser kommt heute oftmals ein Zusammenspiel aus Künstlicher Intelligenz, Bewegungserkennung und biometrischen Zugangssystemen zum Einsatz. 

In einem Smart Home können etwa Sensoren an Fenstern und Türen mit einer zentralen Steuerungseinheit verbunden sein, die bei unbefugtem Öffnen umgehend die Kameras aktiviert. Gleichzeitig erkennen moderne Bewegungsmelder auftretende Bewegungen und senden in Echtzeit Signale an KI-gestützte Videotechnik, die harmloses Geschehen wie vorbeistreunende Haustiere oder Windböen ausfiltert. Auf diese Weise werden Fehlalarme deutlich reduziert, und Sicherheitspersonal – ob im Bankgebäude, in einem Industriekomplex oder in einer Privatresidenz – kann sich auf tatsächliche Risiken konzentrieren. 

Modernes Besuchermanagement und biometrische Zugangskontrollen wie Gesichtserkennung oder Fingerabdruckscanner kommen zunehmend zum Einsatz. Sie stellen sicher, dass nur berechtigte Personen Zutritt erhalten, ohne dass sich jemand manuell ausweisen muss. All das erhöht die Sicherheit und senkt gleichzeitig die Kosten, weil weniger Personal zur dauerhaften Überwachung erforderlich ist und Ressourcen nicht länger durch belanglose Auslöser gebunden werden.

Auch im Gesundheitswesen spielen Sensoren eine unverzichtbare Rolle. In Seniorenwohnheimen kommen zum Beispiel sensorgesteuerte Matten zum Einsatz, die Alarm schlagen, wenn eine Person stürzt oder nachts ohne Unterstützung aufsteht. Darüber hinaus sorgt eine präzise Umgebungs- und Temperaturüberwachung bei kritischen Impfstoffen und Medikamenten dafür, dass deren Wirksamkeit nicht durch falsche Lagerbedingungen gefährdet wird. Gleichzeitig tragen Sensoren im Einzelhandel dazu bei, Lecks frühzeitig zu erkennen und verderbliche Produkte durch optimale Lagerbedingungen länger haltbar zu machen, was sowohl Kosten als auch Abfall reduziert.

Der heutige Komfort und Zuverlässigkeit von Sensorik ist das Ergebnis langer Entwicklungsarbeit. Securitas hat dabei schon früh eine wichtige Rolle übernommen und die Geschichte dieser Technologie entscheidend mitgeprägt.

Good vibrations: Der Ursprung des modernen Sicherheitssensors

In den späten 1960er Jahren begann Securitas-Mitarbeiter und Erfinder Björn Gysell, im Auftrag großer Banken an Sensoren zu arbeiten, die nur bei echten Einbruchsversuchen Alarm auslösen sollten. Da alltägliche Vibrationen von vorbeifahrenden U-Bahn-Waggons oder Presslufthämmern keine Fehlalarme hervorrufen durften, experimentierte Gysell mit Vibrations- und Wärmesensoren sowie mit dem Widerstandsmaterial, das Diamantbohrern standhält. Das Ergebnis war der Vibrationsdetektor SS2000, der mithilfe von Spektralanalyse „gute“ von „schlechten“ Erschütterungen unterscheiden konnte. Dieser Ansatz reduzierte Fehlalarme erheblich, sparte Zeit und Ressourcen und half den Banken, im Ernstfall schneller zu reagieren.

Allerdings basierten die damaligen Sensoren hauptsächlich auf analoger Relaistechnik, die häufige Wartung erforderte und kaum für den Einsatz in großer industrieller Umgebung geeignet war. Um robustere und anpassungsfähigere Lösungen zu schaffen, suchte die Branche nach weiterentwickelten, automatisierten Systemen, die noch zuverlässiger zwischen ungefährlichen und kritischen Situationen unterscheiden können.

Björn Gysell

Björn Gysell ist eine Schlüsselfigur in der frühen Innovationsgeschichte von Securitas. Mehr als 20 Patente zur Sicherheitstechnik aus den 1970er-Jahren tragen seinen Namen. In einem der ersten Interviews zu diesen Entwicklungen – geführt, als Gysell bereits 87 Jahre alt war – erzählte er anschaulich von einigen außergewöhnlichen Aufgaben, die er damals übernommen hatte. Ein besonders eindrückliches Erlebnis war das kontrollierte Sprengen von Banktresoren mitten in Stockholm, um neue Sicherheitslösungen zu entwickeln und realitätsnah zu erproben.

Seine Erinnerungen an jene Zeit zeichneten sich durch große Begeisterung und Hochachtung für Securitas aus. Obwohl die Projekte technisch anspruchsvoll und zum Teil gefährlich waren, betonte Gysell immer wieder den teamorientierten Geist und die professionelle Arbeitsatmosphäre. Diese Energie und Faszination übertrug sich rasch auf seine Zuhörerinnen und Zuhörer, die ebenso beeindruckt davon waren, wie zielstrebig Gysell und das Unternehmen bereits in den 1970er-Jahren am Thema Sicherheit forschten. Damit wird auch deutlich, wie sehr die heute etablierten Sensor- und Alarmtechnologien auf dem Enthusiasmus und Erfindungsreichtum dieser Pionierzeit basieren.

Das Beispiel des SS2000 und die Rolle von Björn Gysell verdeutlichen, wie sehr Securitas schon in einer frühen Entwicklungsphase Impulse zur modernen Sensortechnik gesetzt hat. Der Vibrationsdetektor steht dabei sinnbildlich für den Übergang von einfachen Alarmkontakten zu ausgefeilteren Sensorlösungen, die gezielt zwischen harmlosen und kritischen Ereignissen unterscheiden. Zwar mussten die frühen Systeme noch häufig gewartet und justiert werden, doch ihre Grundidee – möglichst wenige Fehlalarme bei gleichzeitig hoher Zuverlässigkeit – prägt bis heute das Design moderner Sicherheitssensorik. 

Weitere Informationen zu Securitas historischem Beitrag zur Sensortechnologie

Die Geschichte rund um Björn Gysell und den Vibrationsdetektor SS2000 beruht auf Aufzeichnungen in älteren Securitas-Firmendokumenten sowie auf Erzählungen ehemaliger Mitarbeitender, die an der Entwicklung beteiligt waren. Konkrete Hinweise lassen sich vor allem in internen Archiven und teils in Fachpublikationen jener Zeit finden, in denen Banken und Sicherheitsunternehmen über neue Alarmtechnologien diskutierten.

Die Geburt intelligenter Sensoren

Mit der Weiterentwicklung hin zu vernetzten, digital gesteuerten Sensoren entwickelten sich aus einfachen Alarmauslösern nach und nach vollständig integrierte, datenbasierte Sicherheitssysteme. Ein wichtiger Meilenstein war die Möglichkeit, Sensordaten in Echtzeit an zentrale Sicherheitskontrollzentren (Security Operations Center, kurz SOC) zu übertragen. Auf diese Weise wurde Fernüberwachung etabliert und Unternehmen konnten schneller auf potenzielle Risiken reagieren, da Sicherheitspersonal nicht mehr vor Ort sein musste, um einen Alarm zu verifizieren.

Fachpublikationen beschäftigen sich bereits seit den 1990er-Jahren mit der Frage, wie man gewöhnliche Umgebungsgeräusche, Vibrationen oder andere Störungen von realen Einbruchsversuchen oder Sicherheitsbedrohungen unterscheidet. Die Einführung von Mikroprozessoren und speziellen Algorithmen ermöglichte schließlich eine präzisere Auswertung der Signale. Durch diese Weiterentwicklung rückte Sensorik zunehmend in den Alltag vor. Bewegungssensoren schalten beispielsweise im privaten Haushalt das Licht an, sobald jemand einen Raum betritt, und Temperatureinheiten regeln automatisch die Raumklimaeinstellungen.

Auch einfache Haushaltsgeräte sind längst Teil dieses Trends. Moderne Waschmaschinen erkennen über Vibrationssensoren Unwuchten in der Trommel und passen ihre Drehzahl in Echtzeit an, um Schäden am Gerät zu vermeiden. Rauchmelder analysieren kontinuierlich die Luftqualität, um bei auffälliger Rauchentwicklung einen Alarm auszulösen. Selbst Smartphones justieren ihre Bildschirmhelligkeit basierend auf Helligkeitssensoren, sodass Nutzerinnen und Nutzer selbst bei wechselnden Lichtverhältnissen eine gute Lesbarkeit haben.

All diese Beispiele verdeutlichen, dass technische Innovationen im Bereich Sensorik die Grundlage für zahlreiche Komfort- und Sicherheitsfunktionen bilden. Einst als Herausforderung wahrgenommen – nämlich alltägliche Geräusche oder typische Erschütterungen von echten Gefahren zu unterscheiden –, ist heute die Kernkompetenz moderner Sensortechnik geworden.

Wie Sensoren heute den Geschäftsbetrieb gestalten

Sensoren beschränken sich heute nicht mehr auf den reinen Sicherheitsbereich, sondern spielen in nahezu allen Branchen eine zentrale Rolle bei der Optimierung von Abläufen. In Produktionsstätten überwachen sie beispielsweise den Zustand von Maschinen und erkennen Unregelmäßigkeiten, bevor es zu teuren Stillständen kommt. In Büros, Lagern oder Verkaufsräumen messen sie fortlaufend Parameter wie Temperatur, Luftqualität oder Bewegungsaufkommen, um Beleuchtung und Klimatisierung bedarfsgerecht anzupassen. Solche Maßnahmen senken spürbar die Energiekosten und erhöhen den Komfort für Mitarbeitende und Kunden.

Neben der automatischen Steuerung von Anlagen liefern Sensoren kontinuierlich Daten, die mithilfe künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Auf diese Weise lassen sich Muster im Tagesgeschäft erkennen, wie etwa Stoßzeiten oder saisonal bedingte Schwankungen der Nachfrage. Das Unternehmen kann daraufhin gezielt Maßnahmen ergreifen – von der Personalplanung bis hin zur Anpassung von Produktionskapazitäten –, um effizienter zu wirtschaften und Verschwendung zu minimieren. Diese Form der Echtzeit-Analyse erleichtert es zudem, potenzielle Risiken frühzeitig zu entdecken, etwa indem ungewöhnliche Vibrationsmuster in Maschinen auf anstehende Wartungsarbeiten hinweisen. Insgesamt tragen Sensoren somit nicht nur zu höherer Sicherheit bei, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Steigerung von Nachhaltigkeit, Produktivität und Wirtschaftlichkeit.

Ein weiteres spannendes Anwendungsgebiet ist die Waldbrandprävention. Zahlreiche Forschungs- und Pilotprojekte haben inzwischen bestätigt, dass KI-gestützte Sensorik, vernetzt über das „Internet der Dinge“ (IoT), frühe Anzeichen von Entstehungsbränden zuverlässig erkennen kann. Dies ermöglicht Einsatzkräften ein schnelleres Eingreifen, noch bevor sich Flammen großflächig ausbreiten. Als Beispiel dient unter anderem das europäische FireSense-Projekt11, das bereits in mehreren waldbrandgefährdeten Regionen Sensoren installiert hat, um Temperatur, Rauchpartikel und Luftfeuchtigkeit kontinuierlich zu messen. Sobald die Sensoren auffällige Werte registrieren, geben sie automatisch eine Warnmeldung ab, und die lokalen Behörden können unverzüglich reagieren.

Weiterentwicklung der Sensorik

Die technische Entwicklung der Sensorik macht vor kaum einem Anwendungsbereich Halt und ermöglicht laufend neue Einsatzmöglichkeiten in Sicherheit und Business Analytics. In Bürogebäuden könnten etwa dynamische Sensoren entstehen, die nicht nur Bewegungen, sondern auch Luftqualität und Temperatur überwachen, um sofortige Anpassungen in der Klimasteuerung oder Lüftung vorzunehmen. Einige Unternehmen nutzen bereits fortschrittliche Sensorlösungen, um ihre Produktionsanlagen in Echtzeit zu kontrollieren und den Wartungsbedarf zu prognostizieren. So lassen sich Stillstandszeiten in Fabriken reduzieren und wertvolle Ressourcen einsparen.

Auch im privaten Bereich dürfte der Trend weiter an Fahrt aufnehmen, denn die Sensoren in Smart Homes agieren zunehmend eigenständig und können ganze Alltagsabläufe automatisieren. So wäre es denkbar, dass Sensoren künftig nicht nur erkennen, ob sich Personen im Raum aufhalten, sondern auch deren Stimmung oder gesundheitliche Verfassung einordnen, um darauf basierend Beleuchtung, Musik oder Raumtemperatur anzupassen. Darüber hinaus bieten mobile Endgeräte wie Smartphones und Wearables eine stetig wachsende Plattform für Sensor-Anwendungen in Fitness, Gesundheit und Freizeit, etwa wenn Uhren Vitalfunktionen messen oder Apps Schritte zählen und Auswertungen zu Ernährung und Bewegung liefern.

Vor allem in Kombination mit KI und Big-Data-Analysen eröffnen Sensoren neue Wege, Trends zu erkennen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Überall dort, wo Daten ausgewertet und in Echtzeit Entscheidungen getroffen werden müssen, können vernetzte Sensoren künftig die Basis für dynamische, sichere und effiziente Prozesse bilden – vom privaten Wohnhaus über autonome Fahrzeugflotten bis hin zu hochautomatisierten Produktionsstraßen. Damit wird sich die Sensortechnologie weiter als Schlüsselfaktor etablieren, der auch in den kommenden Jahren die Art und Weise beeinflusst, wie Menschen leben, arbeiten und ihre Umwelt gestalten.

Die Reise der Sensoren von einfachen, wartungsanfälligen Alarmkomponenten in Banktresoren bis hin zu intelligenten, KI-gesteuerten Systemen in Smart Homes und Industriebetrieben zeigt, wie entscheidend sorgfältige Forschungs- und Entwicklungsarbeit für die moderne Sicherheitstechnik ist. Securitas hat dabei eine prägende Rolle gespielt und maßgeblich dazu beigetragen, Fehlalarme zu reduzieren, Reaktionszeiten zu verkürzen und die Technologie in unterschiedlichsten Branchen zu etablieren. Heute vereinen Sensoren Schutz, Komfort und Effizienz. Sie sorgen für sichere Banktresore und unterstützen gleichzeitig innovativ im Gesundheitswesen, im Einzelhandel sowie bei der Ressourcenschonung und Waldbrandprävention. Während ihre Bedeutung stetig wächst, bleibt klar, dass sie hinter den Kulissen unermüdlich daran arbeiten, unseren Alltag ein Stück sicherer, bequemer und nachhaltiger zu gestalten.

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