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World Drowning Prevention Day

Jedes Jahr am 25. Juli findet der World Drowning Prevention Day statt, ein internationaler Gedenktag, der ins Leben gerufen wurde, um auf die verheerenden Auswirkungen des Ertrinkens aufmerksam zu machen und Maßnahmen zur Prävention zu fördern.

World Drowning Prevention Day – Tag gegen das Ertrinken

Ertrinken ist eine stille, aber häufige Todesursache, die jährlich weltweit viele Menschenleben fordert. Trotz moderner Sicherheitsvorkehrungen und Aufklärungskampagnen bleibt das Risiko des Ertrinkens bestehen, insbesondere in Ländern mit unzureichender Wasserinfrastruktur und präventiven Maßnahmen. Auch in Deutschland ist Ertrinken eine ernstzunehmende Gefahr, die durch fehlende Schwimmfähigkeiten und unachtsames Verhalten verschärft wird. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen und Risikofaktoren, bietet Einblicke in wirksame Präventionsmaßnahmen und gibt praktische Tipps, wie jeder Einzelne zur Verhinderung von Ertrinkungsunfällen beitragen kann.

Die traurige Realität des Ertrinkens

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich etwa 236.000 Menschen durch Ertrinken. Die tatsächliche Zahl könnte jedoch viel höher sein, da viele Fälle nicht gemeldet werden. Besonders betroffen sind Länder mit begrenzten finanziellen Ressourcen, wo es oft an Sicherheitseinrichtungen und präventiven Maßnahmen mangelt.

Aber auch in Deutschland stellt Ertrinken eine ernsthafte Gefahr dar. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ertrinken jedes Jahr zwischen 300 und 400 Menschen. Im Jahr 2022 wurden 355 Ertrinkungsfälle registriert. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Ertrinken auch in einem Land wie Deutschland, mit vergleichsweise guter Wasserinfrastruktur und Notfallversorgung, ein ernsthaftes Problem darstellt. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass viele dieser Todesfälle vermeidbar wären, wenn mehr Menschen grundlegende Schwimmfähigkeiten hätten und sicherer im Umgang mit Wasser wären. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Kinder, die nicht schwimmen können.

Die DLRG betont, dass die Corona-Pandemie die Situation verschärft hat, da viele Schwimmbäder geschlossen waren und Schwimmunterricht nicht stattfinden konnte. Dies hat zu einem Rückgang der Schwimmfähigkeiten geführt und das Risiko von Ertrinkungsunfällen erhöht.

Ursachen und Risikofaktoren , die zum Ertrinken beitragen

  • Unachtsamkeit und fehlende Aufsicht: Eine der häufigsten Ursachen für Ertrinkungsunfälle, insbesondere bei Kindern, ist die Unachtsamkeit und fehlende Aufsicht. Kinder sind neugierig und unberechenbar, und eine kurze Unaufmerksamkeit kann fatale Folgen haben. Es reicht oft nur ein Moment der Ablenkung, damit ein Kind unbemerkt ins Wasser gelangt. Daher ist es unerlässlich, Kinder in der Nähe von Wasser ständig zu beaufsichtigen und sicherzustellen, dass sie sich in einer sicheren Umgebung befinden.
  • Mangelnde Schwimmfähigkeiten: Viele Menschen haben nie gelernt zu schwimmen, was sie in Wassernähe besonders gefährlich macht. Dies gilt besonders für ärmere Regionen und Bevölkerungsgruppen, die keinen Zugang zu Schwimmunterricht oder sicheren Badeeinrichtungen haben. Schwimmfähigkeiten sind lebenswichtig, und das Fehlen dieser Fähigkeiten erhöht das Risiko, in einer Notsituation nicht angemessen reagieren zu können.
  • Überfüllte und unsichere Badebereiche: Überfüllte Strände, Seen und Schwimmbäder stellen ein weiteres Risiko dar. Wenn zu viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, wird es für Rettungsschwimmer schwierig, alle im Auge zu behalten und schnell auf Notfälle zu reagieren. Unsichere Badebereiche, die keine qualifizierten Rettungsschwimmer haben, sind besonders gefährlich. Hier können Notfälle schnell übersehen werden, und die schnelle Hilfe, die benötigt wird, bleibt aus.
  • Alkohol: Der Konsum von Alkohol spielt eine erhebliche Rolle bei Ertrinkungsunfällen. Alkohol beeinträchtigt die Urteilsfähigkeit, die Reaktionszeit und die körperliche Koordination, was zu einem erhöhten Risiko führt, ins Wasser zu fallen oder sich zu überschätzen. Besonders gefährlich ist es, wenn Menschen unter Alkoholeinfluss schwimmen gehen oder sich in der Nähe von Wasser aufhalten. Es ist wichtig, die Risiken des Alkoholkonsums in Wassernähe zu erkennen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
  • Naturkatastrophen: Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürme und Tsunamis fordern jedes Jahr viele Todesopfer durch Ertrinken. Diese Ereignisse können schnell und unerwartet auftreten, oft ohne ausreichende Warnung oder Vorbereitungszeit. Menschen, die in Regionen leben, die anfällig für solche Katastrophen sind, müssen besonders wachsam sein und sich über Evakuierungspläne und Notfallmaßnahmen informieren. Die Fähigkeit, in einer solchen Situation ruhig zu bleiben und angemessen zu reagieren, kann Leben retten.

Präventionsmaßnahmen, durch die sich Ertrinkungsfälle reduzieren lassen

  • Bildung und Training: Eine der effektivsten Maßnahmen zur Verhinderung von Ertrinkungsunfällen ist die Bildung und das Training. Schwimmkurse sollten für Kinder so früh wie möglich beginnen, idealerweise bereits im Vorschulalter. Das Erlernen von Schwimmfähigkeiten gibt Kindern das Selbstvertrauen und die Fähigkeiten, sich sicher im Wasser zu bewegen. Neben den praktischen Schwimmkursen sind auch Aufklärungskampagnen wichtig, die die Gefahren des Ertrinkens und die Bedeutung von Wasser- und Schwimmsicherheit betonen. Solche Kampagnen können in Schulen, Gemeinden und über Medien verbreitet werden, um ein breites Publikum zu erreichen.
  • Sichere Badezonen: Die Einrichtung und Instandhaltung sicherer Badebereiche ist von entscheidender Bedeutung. Dies beinhaltet gut überwachte Strände und Schwimmbäder, die mit qualifizierten Rettungsschwimmern ausgestattet sind. Rettungsschwimmer spielen eine wesentliche Rolle bei der Überwachung von Badebereichen und der schnellen Reaktion auf Notfälle. Darüber hinaus sollten Badebereiche klar gekennzeichnet und mit Warnschildern versehen sein, die auf gefährliche Zonen hinweisen. In ländlichen oder abgelegenen Gebieten ist es besonders wichtig, lokale Gemeinschaften in die Einrichtung sicherer Badezonen einzubeziehen und ihnen die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
  • Überwachung und Kontrolle: Eine konstante Überwachung und Kontrolle ist besonders bei Kindern unerlässlich. Eltern und Betreuer sollten Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser lassen, sei es am Strand, am Pool oder in der Badewanne. Es ist wichtig, eine „Armlänge-Entfernung“ zu bewahren, was bedeutet, dass kleine Kinder immer in Reichweite eines Erwachsenen sein sollten. Gemeinschaften können auch freiwillige Wasserwachen einrichten, um die Sicherheit in belebten Badezonen zu erhöhen. Die Sensibilisierung für die Risiken und die Schulung in der Aufsicht können dazu beitragen, die Zahl der Ertrinkungsunfälle zu verringern.
  • Öffentliche Maßnahmen: Städte und Gemeinden spielen eine zentrale Rolle bei der Erhöhung der Wassersicherheit. Dies kann Maßnahmen wie die Installation von Zäunen um private Pools, die Einführung von Sicherheitsstandards für öffentliche Badeeinrichtungen und die Regulierung von Freizeitaktivitäten rund ums Wasser umfassen. Zusätzlich können Programme zur Förderung von Schwimmkursen unterstützen, die Zahl der Badeunfälle zu reduzieren.
  • Erste-Hilfe-Kenntnisse: Das Wissen um Erste Hilfe kann im Notfall Leben retten. Jeder sollte grundlegende Erste-Hilfe-Techniken kennen, insbesondere die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW). Erste-Hilfe-Kurse sollten weit verbreitet und leicht zugänglich sein, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Schulen, Gemeinden und Arbeitsplätze können regelmäßige Schulungen anbieten, um sicherzustellen, dass möglichst viele Menschen in der Lage sind, im Notfall richtig zu reagieren. Schnelles und effektives Handeln in den ersten Minuten nach einem Ertrinkungsunfall kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.

Was können Sie tun?

  • Lernen Sie Schwimmen: Egal in welchem Alter, Schwimmen zu lernen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Sie erwerben können. Schwimmen ist nicht nur eine gesunde und unterhaltsame Aktivität, sondern kann in Notsituationen auch Ihr Leben retten. Viele Schwimmbäder und Vereine bieten Schwimmkurse für alle Altersgruppen an, von Babyschwimmen bis hin zu Erwachsenenkursen. Wenn Sie selbst noch nicht sicher schwimmen können, melden Sie sich zu einem Kurs an. Und wenn Sie Kinder haben, sorgen Sie dafür, dass sie frühzeitig schwimmen lernen. Eine der effektivsten Maßnahmen zur Verhinderung von Ertrinkungsunfällen ist das frühzeitige Schwimmenlernen. Es ist entscheidend, dass Kinder so früh wie möglich schwimmen lernen, denn Schwimmen ist eine grundlegende Überlebensfähigkeit, die es Kindern ermöglicht, sich selbst aus gefährlichen Situationen zu retten. Es fördert das Selbstvertrauen und die Fähigkeit, Risiken besser einzuschätzen. Studien zeigen, dass Kinder, die frühzeitig schwimmen lernen, ein geringeres Risiko haben, im Wasser zu ertrinken. Außerdem stärkt Schwimmen die Muskulatur, verbessert die Kondition, fördert die Beweglichkeit und bietet Gelegenheit zur sozialen Interaktion, was Teamarbeit und Zusammenarbeit stärkt.
  • Unterstützen Sie Organisationen: Es gibt viele Organisationen, die sich der Ertrinkungsprävention verschrieben haben, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) oder die Wasserwacht. Diese Organisationen leisten wertvolle Arbeit, indem sie Rettungsschwimmer ausbilden, Aufklärungskampagnen durchführen und Schwimmkurse anbieten. Sie können diese Bemühungen unterstützen, indem Sie spenden oder ehrenamtlich mitarbeiten. Jede finanzielle Unterstützung hilft, lebensrettende Programme zu finanzieren und mehr Menschen das Schwimmen beizubringen. Auch Ihre Zeit und Ihr Engagement können einen großen Unterschied machen.
  • Seien Sie wachsam: Besonders wichtig ist es, in der Nähe von Wasser wachsam zu sein, vor allem wenn Kinder in der Nähe sind. Lassen Sie Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser spielen, sei es am Strand, am Pool oder auch nur in der Badewanne. Selbst flache Gewässer können gefährlich sein. Stellen Sie sicher, dass die Kinder immer in Ihrer Reichweite sind und dass Sie aufmerksam bleiben, ohne sich ablenken zu lassen. Eine ständige Aufsicht kann viele Unfälle verhindern. Es ist auch hilfreich, Rettungswesten oder Schwimmhilfen zu verwenden, insbesondere für kleine Kinder und Nichtschwimmer.
  • Richtiges Verhalten am Wasser: Beachten Sie stets die Regeln und Hinweisschilder am Badeort. Schwimmen Sie nur in ausgewiesenen und überwachten Bereichen, vermeiden Sie das Schwimmen in unbekannten Gewässern und beachten Sie die Warnungen der Rettungsschwimmer. Vermeiden Sie riskantes Verhalten wie das Springen in unbekannte Gewässer oder das Schwimmen weit vom Ufer entfernt. Trinken Sie keinen Alkohol, bevor Sie ins Wasser gehen, da dies Ihre Urteilsfähigkeit und Koordination beeinträchtigt. Unsere 10 Tipps für sicheres Verhalten im Freibad und am See helfen Ihnen, mit richtigem Verhalten für mehr Sicherheit beim Schwimmen zu sorgen.
  • Schärfen Sie das Bewusstsein: Nutzen Sie soziale Medien und andere Plattformen, um das Bewusstsein für die Gefahren des Ertrinkens zu schärfen und andere zu ermutigen, Maßnahmen zur Prävention zu ergreifen. Teilen Sie Informationen über die Wichtigkeit des Schwimmenlernens, sichere Badezonen und die Risiken von unachtsamem Verhalten in der Nähe von Wasser. Sie können auch lokale Schwimmkurse und Aufklärungskampagnen unterstützen, indem Sie sie in Ihrem Netzwerk bewerben. Je mehr Menschen über die Risiken und Präventionsmaßnahmen informiert sind, desto sicherer werden unsere Gemeinschaften.

Der World Drowning Prevention Day ist ein wichtiger Tag, um auf die globalen und nationalen Herausforderungen der Ertrinkungsprävention aufmerksam zu machen. Ertrinken ist eine vermeidbare Tragödie, die weltweit tausende Leben fordert, und viele dieser Todesfälle könnten durch präventive Maßnahmen verhindert werden. Indem wir aufklären, Schwimmfähigkeiten fördern und Sicherheit schaffen, können wir gemeinsam dazu beitragen, das Risiko von Ertrinkungsunfällen zu reduzieren. Mit der richtigen Ausbildung, Aufmerksamkeit und Verhaltensweisen können wir die Sicherheit im Wasser für alle verbessern und Leben retten. Lassen Sie uns diesen Tag nutzen, um gemeinsam für mehr Sicherheit und Aufklärung zu sorgen und somit Leben zu schützen.

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